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Technische Informationsblätter
- 1.0338 - DC04
- 1.1248 - C75S weich
- 1.1274 - C100S
- 1.2003 - 75Cr1
- 1.2379
- 1.3912 - Alloy I
- 1.3981 - Alloy K
- 1.4031Mo
- 1.4021 – 1.4034 – 1.4037
- 1.4310
- 1.4404
- 1.4529
- 1.4767 - hitzebeständig
- 1.4828 - hitzebeständig
- 2.0070 - Kupfer
- 2.0321 - Messing
- 2.1020 - Bronze
- 2.4068 - Nickel
- 2.4545 - Alloy Mu
- 2.4668 - Alloy 718
- 3.0205 - Alu
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Gehärteter Federbandstahl W.-Nr. 1.1274 (C100S)
1. Anwendungsbeispiele
Mit einem Kohlenstoffgehalt von über 1 % ist dieser Werkstoff sehr gut geeignet für
Fühlerlehrenbänder und Unterlegfolien sowie für hochbeanspruchte Federn, an die
keine Ansprüche hinsichtlich Korrosion gestellt werden.
Weitere Anwendungsbereiche:
Verschleißleisten, Druckrakeln, Ventile in Stossdämpfern
In der DIN EN 10 132-4 ist der 1.1274 als Werkstoff für Federn zugelassen.
Im Vergleich zu den Werkstoffen 1.1231 (C67S), 1.1248 (C75S) und 1.1269 (C85S),
die einen geringeren Gehalt an Kohlenstoff haben, ist der Werkstoff 1.1274 auch für
hohe mechanische Belastungen geeignet und weist eine hohe Dauerfestigkeit auf.
Er wird als einziger Kohlenstoffstahl für Stoßdämpferventile und Blattventile
verwendet.
Bei Korrosionsgefahr und höchsten Anforderungen an die mechanische Belastung
empfehlen wir den Werkstoff 1.4031Mo, der von 0,10 bis 2,0 mm Stärke lieferbar ist.
2. Bezeichnungen
Deutsche Norm: 1.1274, C100S+QT (früher Ck101)
AISI: 1095
ASTM: G 10950
Engl. Norm: 95 (B.S. 5770 Part 1)
Franz. Norm: XC 100
Japan. Norm: SK 4-CSP (Norm G 4802)
3. Werkstoff-Zusammensetzung *
Si: 0,15-0,35%
Mn: 0,30-0,60
P: max. 0,025%
S: max. 0,025%
Cr: max. 0,40%
Ni: max. 0,40%
Mo: max. 0,10%
* die exakte Zusammensetzung kann in Form eines Werkszeugnisses 3.1 (nach DIN 10 204) für jede Charge dokumentiert werden.
4. Lieferzustand
Gefüge: gehärtet und angelassen (martensitisches Gefüge)
Oberfläche: weiß poliert, Rauheitsklasse Ra bitte erfragen
Planheit: meist P2 = 0,3% der Bandbreite
Zugfestigkeiten:
siehe Tabelle (dickenabhängig von 1600-1800 bis 2000-2200 N/mm²)
Weitere mechanische und physikalische Daten: siehe Abschnitte 7 und 8.
5. Abmessungen
Dicken: 0,20-3,00 mm
Rohbandbreiten: Dickenabhängig von 12,7 bis 600 mm (siehe Tabelle)
Standardbreiten: 6 – 12,7 – 25 – 50 – 100 – 150 und 305mm (nicht in allen Stärken)
Kantenform: in 6,0 und 12,7 mm arrondierte Kanten von 0,25 bis 2,00 mm, alle anderen Abmessungen mit geschnittenen Kanten Längen: beliebige Längen von 5 bis 10 000 mm oder als Coil
In Dicken von 0,60 bis 5,03 mm haben wir zusätzlich den gehärteten Werkzeugstahl
W.-Nr. 1.2003 (75Cr1) in Formaten mit der Härte 48-50 HRC vorrätig.
6. Toleranzen
Dickentoleranz: T3
Breitentoleranz: B2
Geradheit: normal
7. Weitere Mechanische Angaben
Dehngrenze Rp0,2: etwa 90 % der Zugfestigkeit
Dehnung A 80: keine Werte vorhanden
Ermüdungsgrenze:hohe Ermüdungsgrenze, für Stoßdämpfer oder Blattventile
geeignet.
Biegewechselbeanspruchung (Mittelspannung = 0):
620-680 MPa bei einer Bruchwahrscheinlichkeit von 5 %.
520-580 MPa bei einer Bruchwahrscheinlichkeit von 5 %
Bei noch höheren Temperaturen muss die Legierung 718 verwendet werden (eine ausscheidungshärtbare Nickellegierung), die bis ca. 650°C verwendet werden kann (in Dicken von 0,10-0,50mm auf Lager).
8. Physikalische Angaben
Dichte: 7,9 g/cm³
Wärmeleitung: 49 W/(m °C) bei 20 °C
Wärmekapazität: 460 J/(kg °C) mittlerer Wert bei 50 – 100 °C
Wärmeausdehnung:
10,5 x 10 -6 (zwischen 30 - 100 °C)
11,5 x 10 -6 (zwischen 30 - 200 °C)
12,5 x 10 -6 (zwischen 30 - 300 °C)
Elektrischer Widerstand: etwa 0,20 Ohm x mm²/m (für 1.1231 gehärtet)
Elastizitätsmodus: 210 000 MPa bei 20 °C
Relative Permeabilität μr: etwa 400 (für den Werkstoff 1.1231 = C67S gehärtet)
9. Stanzen
Der Schneidspalt sollte etwa 10 % der Banddicke entsprechen.
Die Eckradien sollten mindestens 0,25 und der Lochstempeldurchmesser
mindestens das Zweifache der Banddicke betragen.
Nach dem Stanzen können die Teile zum Abbau von Spannungen wärmebehandelt
werden bei einer Temperatur von maximal 250 °C und einer Dauer von ca. 30-60
Minuten.
Bei Stanzteilen ist ein Nachbehandeln durch Gleitschleifen zur Erzielung einer guten
Dauerfestigkeit notwendig.
Statt Stanzen sollten die Teile geätzt werden.
10. Laserschneiden
Durch das Schmelzen des Stahls an der Schneidkante kann es lokal zu einer
höheren Härte und damit verringerter Zähigkeit an der Schneidkante kommen.
Bei kritischen Teilen ist ein Schnitt mit Wasserstrahl zu empfehlen.
11. Ätzen
Der Werkstoff 1.1274 ist sehr gut ätzbar.
12. Biegen
Durch den Härtevorgang wird das Bandgefüge verändert. Damit muss die
Walzrichtung beim Kanten nicht beachtet werden:
Rückfederung:
Da die Rückfederung von verschiedenen Faktoren abhängig ist, sollten Biegeversuche durchgeführt werden.
Als Anhaltspunkt kann ein Winkel von 10° bei einer Banddicke von 0,20 mm und ein Winkel von 20 ° bei einer Banddicke von 0,60 mm angenommen werden.
13. Flachschleifen
Der Werkstoff 1.1274 ist magnetisierbar und kann daher auf Magnetspannplatten von
Schleifmaschinen aufgespannt werden.
14. Schweißen
Durch den hohen Kohlenstoffgehalt von etwa 1 % sollte der Werkstoff 1.1274 nicht
geschweißt werden.
15. Chemische Beständigkeit
Die unlegierten Stähle müssen durch einen Ölfilm vor Korrosion geschützt werden.
Durch Verzinnen oder Verzinken bzw. Lackieren können diese Stähle dauerhaft einer
Korrosion standhalten.
Wichtiger Hinweis
Die in diesem technischen Informationsblatt gemachten Angaben über die
Beschaffenheit oder Verwendung der Werkstoffe dienen der Beschreibung und sind
keine Eigenschaftszusicherungen.
Die Angaben, mit denen wir Sie beraten wollen, entsprechen unseren Erfahrungen
und denen unserer Vorlieferanten. Eine Gewähr für die Ergebnisse bei der
Verarbeitung sowie Anwendung können wir nicht übernehmen.